Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
(Foto: Rüdiger Hengl)
Sicher habt ihr schon mal versucht, einen Delfin zu zeichnen und er sah dann zum Schluss überhaupt nicht so aus, wie ihr euch das gewünscht habt. Aber es geht ganz einfach, wenn man folgende Punkte beachtet:
1. und 2. Schritt
Ein Delfin hat eine Wirbelsäule, genau wie wir. So kann er sich nach vorne, hinten, rechts und links verbiegen. Ohne eine solche Wirbelsäule würde der Delfin keine Form haben und vielleicht sogar abknicken. Das können wir natürlich nicht zulassen!
Also zeichnen wir mit Bleistift eine Wirbelsäule (ganz egal, ob gerade, als Bogen oder wie hier als „S“) und teilen sie in fünf etwa gleich große Abschnitte. Ich habe das mit der roten Linie dargestellt. Dann überlegen wir uns, wie lang 1½ solcher Abschnitte sind. Diese Strecke habe ich in Blau unter die Wirbelsäule gesetzt.
Diese blaue Linie stellen wir nun in der Mitte der roten Linie quer und ziehen durch Anfang und Ende der roten Linie und durch die Enden der blauen Linie oben und unten Striche, die ähnlich geschwungen sein müssen wie die rote Linie. Diese „Hüll“-Linien des Delfins sind hier schwarz eingezeichnet.
3. und 4. Schritt
Jetzt überlegen wir uns, in welche Richtung der Delfin schwimmen soll. Wir entscheiden uns mal für rechts. Also zeichnen wir von rechts aus gesehen am Ende des ersten Abschnitts das Auge.
Am Ende des zweiten Abschnitts befindet sich das hintere Ende der Brustflosse (die man auch Flipper nennt). Achtet darauf, dass die Brustflosse, dort wo sie am Körper angewachsen ist, hinten schmaler ist.
Oberhalb des dritten und des vierten Teilungsstrichs der roten Linie befindet sich die Rückenflosse (die man auch Finne nennt).
Jetzt zeichnen wir die Schwanzflosse, die auch Fluke genannt wird. Sie ist etwa so breit wie der blaue Strich lang ist.
5. und 6. Schritt
Die Vorarbeiten mit Bleistift sind jetzt eigentlich fertig. Wenn ihr aber noch nicht ganz sicher seid, arbeitet bei euren ersten Versuchen doch noch mit Bleistift weiter. Jetzt kommt nämlich das Schwierigste, die Schnauze. Wenn ihr die habt, habt ihr es geschafft! Der Rest ist einfach.
Delfine haben eine Melone, das ist eine Verdickung am Kopf, die oben am hinteren Ende der Schnauze beginnt und etwa oberhalb dem Auge endet. Dort ist das Blasloch. Zeichnet die Linie weiter (am Blasloch darf ruhig ein leichter Knick sein) bis zur Hilfslinie etwa in die Mitte der Rückenflosse.
Der Blubber (so nennt man die Speckschicht eines Delfins) sorgt dafür, dass Delfine vorne oft etwas dicklich aussehen. Zeichnet eine Linie von der Unterseite der Schnauze durch die Brustflosse hindurch.
Zur Fluke hin sind die Delfine nicht so dick. Zeichnet eure s-förmige Line deshalb also deutlich oberhalb der ursprünglichen Bleistift-Hilfslinie.
Die Rückenlinie befindet sich dort, wo auch schon vorher die Bleistift-Hilfslinie war. Zeichnet die Rückenlinie bis zum Ende der roten Hilfslinie! Wenn ihr jetzt noch das „obere“ Ende der Schwanzflosse an der Rückenlinie enden und das „untere“ Ende etwas in den Körper hineinlaufen lasst, hat man den Eindruck, dass die Schwanzflosse waagrecht ist. Das muss sie auch sein, Delfine sind schließlich keine Fische!
Fertigstellung – 7. und 8. Schritt
Jetzt könnt ihr alle Linien, die in der Vorlage dick sind, mit Filzer nachzeichnen. Wartet aber, bis er trocken ist,bevor ihr die Bleistift-Hilfslinien vorsichtig ausradiert. Wer Lust hat, kann den Delfin später auch noch ausmalen. Und das Besondere: Wenn ihr den Delfin auf die oben beschriebene Art und Weise zeichnet, könnt ihr ihn in jeder beliebigen Bewegung zeichnen, je nachdem, welche Krümmung eure rote Hilfslinie bei Schritt 1 hat. Und ihr könnt euch vor Schritt 3 immer noch überlegen, ob er nach links oder rechts schwimmen soll. Ist er nicht toll geworden, unser Delfin?
Nun möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Lehrer Rüdiger bedanken, der mir das Zeichnen beigebracht hat. Von ihm stammen übrigens auch ganz viele Fotos, die ihr auf meiner Website findet.
Nachtrag vom 29. Mai 2016: Der Wal-Experte Günther Behrmann hat nach der Vorlage von Rüdiger einen Delfin gezeichnet. Natürlich weiß ich, dass er auch ohne Vorlagen perfekt Tiere aufs Papier bringen kann. Doch ich finde es ganz toll, dass Günther am Zeichenunterricht teilgenommen hat.
Ich wünsche euch viel Erfolg! Vielleicht habt ihr nun sogar Lust bekommen, eine ganze Delfinschule zu zeichnen …
Euer FINN
Im Inhaltsverzeichnis findet ihr noch mehr über Delfine (und andere Tiere).
Rüdiger hat am 25. Mai 2016 noch Folgendes ergänzt:
„Noch ein Vorteil dieser Art, Delfine zu zeichnen: Wollt Ihr schlankere Delfine, macht einfach den „blauen“ Strich kürzer. Viel Spaß bei Zeichnen!“