Ganz schön scharfe Beißerchen

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Ein Biber hat ganz scharfe Zähne. (Foto: Susanne Gugeler)
Ein Biber hat ganz scharfe Zähne.
(Foto: Susanne Gugeler)

Heute möchte ich euch Tiere mit ganz außergewöhnlichen Beißerchen vorstellen. Wie ihr auf dem großen Foto seht, handelt es sich dabei aber nicht um Delfine. (Über die Zähne der Delfine habe ich euch ja schon ein andermal erzählt.)

In der BIONIK-Ausstellung im Nürnberger Tiergarten habe ich etwas über Tiere erfahren, die mit ihren messerscharfen Zähnen sogar einen dicken Baum fällen können … Oben auf dem Bild siehst du einen Biber, der gerade den kleinen Forschern BIO und NIK im Buch BIO und NIKS fantastische Reise zeigt, wie er das anstellt.

Außergewöhnliche Zähne

Das Buch könnt ihr euch übrigens auch in der Ausstellung ansehen. Darin, aber auch in der BIONIK-Ausstellung selbst, erfährt man viel über Tiere und Pflanzen, die den Menschen als Vorbild dienen, wenn es darum geht, unseren Alltag etwas zu erleichtern. Das können praktische Vorrichtungen sein – wie zum Beispiel der Klettverschluss oder eine Lupe. Aber auch geniale „Vorratsschränke“ kann man den Tieren abschauen – wie zum Beispiel einen Bienenkorb.

Doch nun zurück zu den Zähnen. Auch dazu hat die BIONIK-Ausstellung etwas zu bieten. Man kann dort erfahren, dass sich zum Beispiel Biber und Ratten durch ganz hartes Material nagen können. Deshalb werden sie Nagetiere genannt.

Der Biber kann Bäume fällen

Wie ihr auf dem ersten Foto bereits gesehen habt, kann der Biber mit seinen scharfen Zähnen Bäume fällen. LEO zeigt euch auf dem Bild über diesem Text, wie solch ein „bearbeiteter“ Baum nach der Nage-Aktion aussieht. „Wie eine Sanduhr!“, werdet ihr feststellen. Ja, das ist richtig, der Biber wendet beim Abholzen die „Sanduhrtechnik“ an. Dabei wird das Holz in Form einer Sanduhr benagt, bis der Baum fällt.

Liegt der Baum erst einmal auf dem Boden, frisst der Biber die Astrinde und die Blätter.

Weiche und harte Zahnteile

Ratten können sich sogar durch Beton nagen. Stellt euch vor, die Zähne dieser Tiere bleiben immer scharf, obwohl sie sich vom vielen Nagen eigentlich abnutzen müssten.

Dazu haben mein Freund LEO und ich in der Ausstellung Folgendes gelernt: Die Zähne des Menschen sind rundum mit Zahnschmelz umhüllt. Bei Nagetieren ist das anders. Nur die Vorderseite ihrer Zähne ist mit diesem äußerst harten Material beschichtet. Der Rest der Nagezähne besteht aus weicherem Zahnbein, das den dünnen Zahnschmelz stützt.

 

Auch Mäuse gehören zu den Nagetieren. Habt ihr gewusst, dass der riesige Blauwal, wenn man seinen lateinischen Namen Balaenoptera musculus übersetzt, "Kleiner Mauswal" heißt? Damit wollte der Namensgeber Carl von Linné sich wohl einen Scherz erlauben. (Foto: Rüdiger Hengl)
Auch Mäuse gehören zu den Nagetieren.
Habt ihr gewusst, dass der riesige Blauwal,
wenn man seinen lateinischen Namen Balaenoptera musculus übersetzt,
„Kleiner Mauswal“ heißt?
Damit wollte der Namensgeber Carl von Linné sich wohl einen Scherz erlauben.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Nagt ein Biber nun an einem Holzstamm, so schmirgelt dieser das weiche Zahnbein an den Zähnen ab. Die harte dünne Schmelzkante bleibt jedoch stehen und wird durch den Nagevorgang immer weiter geschärft.

Doch irgendwann einmal wäre das weiche Zahnbein ja aufgebraucht und das arme Tier käme buchstäblich auf dem Zahnfleisch daher.

Rattenzähne wachsen einen Zentimeter pro Monat

Doch hier hat die Natur vorgesorgt. Die Zähne (und damit auch das Zahnbein) der Nagetiere schieben ein Leben lang nach. Bei Ratten wachsen sie etwa einen Zentimeter pro Monat. Im Vergleich: Eure Fingernägel wachsen in der gleichen Zeit ungefähr einen halben Zentimeter. Würden Nagetiere nichts mehr zu nagen haben, so würden ihre Zähne immer länger werden.

Forscher haben den Trick abgeschaut

Nach dem Vorbild von Biber, Ratte und Co. haben Forscher Messer entwickelt, deren Klingen aus unterschiedlich harten Materialien (vergleichbar mit Zahnschmelz und Zahnbein) zusammengesetzt sind. Sie sind auch nach 100.000 Schnitten noch scharf. Gerade bei Messern, die in große Maschinen eingebaut sind, spart das eine Menge Kosten und Material.

So, jetzt genug von den Nagetieren, ich tauche mal wieder unter und sehe nach meinen Artgenossen.
Bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
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Oliver hat am 23. Februar 2016 Folgendes zu diesem Artikel geschrieben:
„Hallo Finn,
ihr Delfine habt zwar bei weitem nicht so scharfe Beißerchen wie die Nager, dafür habt ihr aber viiiiiel mehr Zähne – und das ist doch auch was!“
FINN hat darauf geantwortet:
„Da hast du vollkommen recht, Oliver! Die meisten Zähne haben Spinnerdelfine – nämlich bis zu 252!!!!!!!“
Und Oliver hat auch noch mal geschrieben:
„Danke für die Info, Finn! Das hab ich noch nicht gewusst. Man lernt doch jeden Tag was Neues.
Glücklicherweise müssen sich Spinnerdelfine nicht die Zähne putzen… das würde dauern!“