Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
Ich war mal wieder im Bionicum des Nürnberger Tiergartens (das befindet sich gleich links vom Eingang) und habe mir die dort ausgestellte Riesenmuschel angeschaut.
Wie ich euch ja schon öfter erzählt habe, kann man sich im Bionicum darüber informieren, wie sich „Tüftler“ von Tieren und Pflanzen beeinflussen lassen, bevor sie neue Produkte erfinden, die uns das Leben leichter machen. Diese Vorgehensweise nennt man Bionik (eine Ableitung aus Biologie und Technik).
Ich erinnere da zum Beispiel an den genialen Klettverschluss, den sich ein Schweizer Ingenieur von den Kletten (das sind die hakeligen Blütenstände einer Pflanze, die in der Kleidung festsitzen) abgeschaut hat.
Muscheln bestehen aus Perlmutt
Riesenmuscheln können über einen Meter groß werden und bis zu einer halben Tonne (das sind 500 Kilogramm) wiegen. Sie leben von Schwebstoffen, die sie aus dem Wasser filtern.
Bei der Riesenmuschel und anderen Muscheln hat man herausgefunden, dass das Material, welches sie für den Bau ihrer Schalen verwenden, bis zu achtmal stabiler ist als Stahlbeton. Man nennt es Perlmutt. Es ist nicht nur hart, sondern auch lange haltbar.
Kalk, Proteine und Chitin
Perlmutt besteht zwar fast nur aus Kalk, der für sich alleine gar nicht so stabil ist. Aber kleine Mengen an Proteinen und Chitin machen die Muschelschale sehr hart. Proteine sind Eiweiße und aus Chitin besteht auch der Panzer der Käfer.
Brücken, die aus Stahlbeton gebaut wurden, müssen in regelmäßigen Zeitabständen repariert werden. Denn Teile davon werden brüchig und außerdem rostet Stahl. Aus diesem Grund wird an Universitäten geforscht, wie man das Perlmutt künstlich herstellen kann, um den Stahlbeton zu ersetzen.
Ganz schön hart im Nehmen ist so eine Riesenmuschel …
Bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
Wenn ihr noch mehr über die Bionik erfahren wollt, schaut einfach im Inhaltsverzeichnis unter „Zum Lernen und Experimentieren“ nach.