Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
In der Überschrift ist von GleisBert die Rede. Ihr fragt euch bestimmt, warum ein Bäumchen einen Namen trägt.
Die Geschichte ist kurz erzählt.
Im Hamburger Hauptbahnhof auf Gleis 14
Im Hamburger Hauptbahnhof auf Gleis 14 wuchs außerhalb der Bahnhofshalle seit mehreren Jahren ein Kirschbäumchen heran.
Es musste viel ertragen, denn jeden Tag donnerten mehrmals ICEs und andere Züge über den Knilch hinweg. Langsam wurde er zu groß für den Zugverkehr.
Ein Baum geht auf Reisen
Der Wald-Experte Peter Wohlleben stattete dem Bäumchen seit 2020 immer wieder einen Besuch ab, wenn er in Hamburg zu tun hatte.
Eines Tages entwickelte Peter den Plan, die Pflanze aus dem Gleisbett zu nehmen und ihr ein artgerechteres Zuhause zu bieten. Am 17. Oktober 2023 war es dann soweit.
Peter hatte sich im Vorfeld mit der Deutschen Bahn abgesprochen und diese hat dann Gleis 14 für etwa eine Dreiviertelstunde für den Zugverkehr gesperrt.
Zusammen mit seiner Schwiegertochter Johanna buddelte Peter das Bäumchen aus und bettete es in einen Blumentopf. Dort wurde es gegossen und ab ging es in die Eifel (das ist in Rheinland-Pfalz) in Wohllebens Waldakademie.
Das Bäumchen bekommt einen Namen
Schnell waren sowohl ein Platz als auch ein Name für den kleinen Baum gefunden. GleisBert sollte er heißen.
Zwei Schottersteine aus dem Bahnhofsgleisbett erinnern an GleisBerts Herkunft. Ihr seht sie auf dem Foto ganz oben im linken Bildteil.
Widerstandsfähige Natur
Es ist recht ungewöhnlich, einer Pflanze einen Namen zu geben. Man kennt das eigentlich nur von Haustieren.
Doch Peter und das Team von Wohllebens Waldakademie wollen mit der GleisBert-Aktion darauf aufmerksam machen, wie widerstandfähig die Natur ist und wie wertvoll Bäume für die Umwelt sind.
GleisBert steht stellvertretend für viele seiner Artgenossen und zeigt, wie Pflanzen selbst unter schwierigsten Bedingungen überleben können.
Natur in der Stadt
Auch in der Stadt können Pflanzen mit wenig Raum auskommen. Darüber hat Peter Wohlleben ein Kinderbuch geschrieben, das ich euch bereits unter Kommst du mit nach draußen? vorgestellt habe. „Eine Stadt ist viel mehr Natur, als man meint“, weiß Peter, der schon oft in Deutschland unterwegs war.
Kleiner Baum steht für Großes
Die Geschichte von GleisBert erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere Umwelt – zu der natürlich auch Tiere gehören – zu schützen.
Auf Obstbäumen wachsen Kirschen, Äpfel, Birnen und andere Früchte für uns.
Ganz wichtig sind auch Waldbäume. Sie verringern in heißen Sommern die Temperatur.
Das könnt ihr selbst einmal ausprobieren. Stellt euch an einem heißen Sommertag für eine Weile in einen Wald und danach auf eine kahle Fläche. Ihr werden den Unterschied leicht feststellen.
Zuhause für viele Lebewesen
Außerdem bieten Bäume ganz vielen Lebewesen ein Zuhause. Dabei braucht man nicht nur an größere Tiere wie Eichhörnchen, Siebenschläfer, Eulen usw. zu denken. Ganz wichtig sind auch Kleinstlebewesen, die an den Bäumen oder im Gehölz herumkrabbeln, den Boden umgraben und wiederum Nahrung für größere Tiere darstellen.
So kam GleisBert ins Gleisbett
Doch zurück zu GleisBert. Wie kam er eigentlich ins Gleisbett? Vielleicht hat ein Fahrgast einen Kirschstein auf das Gleis gespuckt oder ein Vogel hat einen Kirschstein ausgeschieden. Daraus ist dann das Bäumchen gewachsen.
Auf der Kinder-Website der Deutschen Bahn gibt es eine Video-Story über GleisBert. Ihr findet sie unter www.bahn-kids.de/gleisbert.
Bis bald!
Euer FINN
Im Inhaltsverzeichnis findet ihr viele interessante Beiträge zu weiteren Themen aus der Natur.