Der verschwundene Wal

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Eine schöne Urlaubslektüre
(Foto: Susanne Gugeler)

Heute habe ich einen Lesetipp für euch.

Rio und „Weißschnauze“

„Der verschwundene Wal“ von Hannah Gold handelt von einem elfjährigen Jungen namens Rio.

Da seine Mutter für eine längere Zeit ins Krankenhaus muss, verbringt er mehrere Wochen bei seiner Großmutter. Es dauert eine Weile, bis er mit der neuen Situation umgehen kann.

Doch ein Bild von einem Grauwal, das seine Mutter gemalt hat, sowie die gleichaltrige Marina bringen Rio auf andere Gedanken.

Er ist überzeugt davon, dass er seiner Mutter helfen kann, wenn er ihr Fotos von „Weißschnauze“, wie das Tier genannt wird, schickt.

Als dann aber „Weißschnauze“ spurlos verschwunden ist, gehen Rio, Großmutter Fran, Marina und deren Vater Birch davon aus, dass ihr etwas zugestoßen sein muss. Alle vier begeben sich auf die Suche …

Spannende Geschichte mit vielen Informationen

Die spannende Geschichte wird euch bestimmt gefallen. Ihr erfahrt außerdem viel über Grauwale.

Die Meeresriesen sind sehr gut an der Baja California (Mexiko) zu beobachten. Dorthin wandern sie, um ihre Kälber (so werden die Babys von Walen und Delfinen genannt) auf die Welt zu bringen.

Große Reise und viel Appetit

Später treten die Wale eine große Reise in den Norden an. Dort schlagen sie ihre Mägen mit kleinen Krebstierchen (Krill) voll. Dazu pflügen sie den Meeresgrund mit ihren Schnauzen und wirbeln alles auf, was sich dort unten bewegt.

Die sandige Brühe drücken sie mit ihrer Zunge durch ihre Barten. Das sind hornartige Gebilde, die wie ein Vorhang von ihrem Gaumen herabhängen. Dort bleiben die winzigen Krebse hängen, die sie dann schlucken. Über eine Tonne Krill benötigt ein ausgewachsener Grauwal am Tag.

20.000 Kilometer schwimmen die Wale vom Nordpolarmeer nach Mexiko und wieder zurück.


Die tollen Aufnahmen von den Grauwalen hat übrigens Roland Edler gemacht. Er betreut die Delfine im Duisburger Zoo und ist immer mal wieder auf den Weltmeeren unterwegs, um Wale zu beobachten. Alle Fotos entstanden in der Baja California (Mexiko).

Informationen und Tipps

Was mir außerdem gut gefällt: Am Ende des Buches erhält man Informationen zum Wale-Beobachten.

Man wird auf den Link zur Happywhale-Datenbank verwiesen, die in der Geschichte ebenfalls eine Rolle spielt. In dieser Datenbank sind Beobachtungen gespeichert, die von Touristen gemeldet werden. Auch die Fotos der Wal-Beobachter kann man in der Datenbank anschauen.

Hannah Gold war übrigens selbst in Baja California und hat dort Grauwale beobachtet. Darüber berichtet sie unter „Anmerkungen der Autorin“ auf Seite 267.

Lesetipp von FINN
(Foto: Susanne Gugeler)

Illustrationen und bildhafte Sprache

Auch die Illustrationen von Levi Pinfold sind ansprechend, sowohl auf dem Umschlag als auch im Inneren des Buches.

Und dann gibt es noch bildhafte Worte – zum Beispiel die „Regenbogenherzen“, die aus dem Blas* der Grauwale entstehen. Auch die Begriffe „Ozeanversprechen“, das Fran ihrem Enkel gibt, oder die einmaligen „Ozeanohren“, mit denen Rio „Weißschnauze“ hört, gefallen mir.

(*Nach jedem Tauchgang kommen die Wale wieder an die Oberfläche und stoßen ein Gemisch aus Schleim und verbrauchter Luft aus. Beim Ausblasen wird außerdem noch Meerwasser weggepustet. Manche sagen, der Blas rieche nach Fisch und Schmieröl.)

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
euer FINN
Noch mehr Lesetipps findet ihr in der Inhaltsangabe.