Der Singsang der Delfine

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Plappermäulchen
Plappermäulchen

Vor kurzem habe ich euch ja erklärt, dass Delfine richtige Plappermäulchen sind. Doch nicht immer können sich die Meeressäuger ungestört unterhalten. Im Ozean ist es nämlich manchmal ganz schön laut. Außerdem ist es weit unter der Wasseroberfläche sehr trüb und die Delfine sehen ihren Gesprächspartner nicht.

Doch die Delfine wissen sich zu helfen. Forscher haben sie vor einiger Zeit bei ihrer Unterhaltung belauscht: Die Laute der Delfine klingen für das menschliche Ohr wie ein „kunterbunter Singsang“.

Wellensalat

Töne sind Schallwellen. Ein Ton versetzt die Luft oder das Wasser in Schwingungen. Und diese gelangen dann ans Ohr des Ton-Empfängers. Im Wasser bewegen sich die Schallwellen übrigens viel schneller fort als in der Luft.

Wenn Delfine miteinander unter Wasser reden, gelangen die Schallwellen ganz schnell zum Ohr des Nachbar-Delfins. Doch manchmal sind die Tiere auch etwas weiter voneinander entfernt. Da kann es dann passieren, dass die Schallwellen von Hindernissen abgelenkt werden und nicht ans eigentliche Ziel – nämlich ans Ohr des zweiten Delfins – gelangen.

Oder es entstehen Echos. Der zweite Delfin erhält die Nachricht des ersten Delfins dann mehrmals hintereinander und kann den „Wellensalat“ nicht verstehen. Du kennst das, wenn du zum Beispiel in einer Schlucht gegen eine Felswand rufst. Dein Echo kommt dann ein paarmal zu dir zurück. Du kannst aber die einzelnen Worte nicht mehr verstehen.

Auch das ständige Rauschen unter Wasser und der Bootsverkehr machen es schwierig, sich zu unterhalten.

Toller Trick

Doch die Delfine haben da einen Trick. Durch ihren „kunterbunten Singsang“ kommen sich die Töne nicht in die Quere. Delfine ändern ihr „Lied“ nämlich ständig ab. Einmal zwitschern sie wie Vögel, dann trillern sie wie eine Pfeife oder pfeifen wie ein Mensch. Sie geben ganz hohe Laute von sich und ganz tiefe. Mit diesen vielen Tönen erreichen sie das Ohr des anderen Delfins.

Außerdem ergänzen Delfine ihre Unterhaltung noch mit einem speziellen Pfeifton. An diesem erkennen die anderen Delfine, um welchen Artgenossen es sich handelt. So funktioniert die Unterhaltung unter Wasser perfekt.

Delfine können sich sogar in einem Becken miteinander verständigen, obwohl es dort auch Echos gibt. Wenn das Echo ankommt, unterhalten sich die Delfine schon wieder mit anderen, eventuell höheren Lauten. So stört sie der Nachhall nicht.

 

Stürmisches Wetter (Foto: Susanne Gugeler)
Stürmisches Wetter
(Foto: Susanne Gugeler)

 

Abgeschaut bzw. abgehört

Diese Gabe haben Forscher den Delfinen abgeschaut. Sie haben ein sogenanntes Unterwassermodem erfunden, mit dem man Botschaften kilometerweit zuverlässig übertragen kann.

Das Modem, das aussieht wie eine Röhre, wird zum Beispiel als Alarmierungsgerät eingesetzt. So können gefährliche Seebeben erfasst werden. Das Frühwarnsystem funkt dann seine Botschaft vom Meeresgrund zu speziellen Bojen, die das Signal über Satellit weiterleiten. Weil die Forscher ihr technisches Instrument so gebaut haben, dass die ausgesendeten Töne sich ständig ändern, geht keine wertvolle Information verloren.

Puuuuh, nach so vielem Singsang muss ich mich erst einmal erholen. Ich schwimme jetzt ein paar Runden, ohne etwas zu sagen. Aber ich komme bald wieder – verlasst euch drauf, verlas eu auf, la eu au … (blödes Echo …)

Euer FINN
Im Inhaltsverzeichnis könnt ihr übrigens nachschauen, was es sonst noch Interessantes auf dieser Kinder-Website zu lesen gibt.

Oliver hat am 29. November 2015 Folgendes geschrieben:
„Hallo Finn,
auf dem kleinen Bild sieht man, dass Du gerade einen Fisch verschluckst. Ich hoffe, Du lässt den anderen für Deinen Kollegen auf der rechten Seite übrig.
Ich habe mir übrigens heute auf dem Weihnachtsmarkt einen Delfinausstecher gekauft (ja, auch so was gibt es!) und werde mir demnächst wohl einige süße Delfine zum Vernaschen backen.“