Hallo liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
Vor kurzem habe ich euch Bendert vorgestellt. Wisst ihr noch? Bendert ist ein junger Schweinswal, der gestrandet und verletzt war. Er wurde in die niederländische Schutzstation SOS Dolfijn gebracht, wo er gesund gepflegt wurde und gelernt hatte, selbst Fische zu fangen. Am 21. August 2015 durfte BENDERT wieder zurück in die Nordsee.
„Kleine Kuh“
Es gibt noch andere Schweinswale, die nicht erst in Not geraten, wenn sie stranden (so wie Bendert), sondern wenn sie ganz normal in ihrem natürlichen Lebensraum – dem Meer – umherschwimmen. Ich habe erst vor kurzem von diesem Tier gehört. Es heißt VAQUITA. Das bedeutet „kleine Kuh“. Aber man sagt auch Hafenschweinswal oder Kalifornischer Schweinswal zu diesem kleinen Wal.
Ich habe gelesen, dass der Vaquita der kleinste Schweinswal der Welt sei. Bendert – er ist ein Gewöhnlicher Schweinswal – kann 1,80 Meter groß werden, wenn er ausgewachsen ist. Der Vaquita bringt es gerade mal auf 1,40 Meter. Er ist also ungefähr so groß wie ihr.
Große Augen
Seht euch mal das Bild unten an. Euch fällt bestimmt auf, dass der Vaquita ganz große Augen hat. Das sind aber nicht die Augen an sich, sondern eine schwarze Umrandung. Auch an der Schnauze könnt ihr eine dunkle Färbung erkennen. Der Vaquita sieht aus, als ob er sich geschminkt hätte. Das ist natürlich Blödsinn. Aber eine Bedeutung hat die auffallende Färbung bestimmt. Vielleicht wird er so besser erkannt.
Auch wenn er Hafenschweinswal heißt, schwimmt der Vaquita nicht unbedingt nur in Häfen.
Er kommt aber ausschließlich in den Gewässern von Mexiko (Mittelamerika) vor. Ganz genau lebt er im Golf von Kalifornien. Manche nennen ihn deshalb auch Golftümmler.
Leider gibt es nur noch ganz wenige von diesen hübschen Tieren. Manche sagen etwa 100, andere sprechen von unter 60 Tieren.
Netze sind gefährlich für Vaquitas
Genauso wie für andere Wale und Delfine auch stellt die Fischerei eine große Bedrohung für die Vaquitas dar. Sie verfangen sich vor allem in sogenannten Stellnetzen (siehe Bild unten rechts). Diese werden mit Gewichten fest im Boden verankert. An der oberen Netzkante sind sie mit Bojen versehen, damit die Fischer sie auch wiederfinden. Beide Enden des Netzes werden mit Ankern gesichert.
Die Netze sind bis zu 15 Kilometer lang und bestehen aus sehr feinem Kunststoff. Dort schwimmen neben Fischen auch andere Meerestiere – wie die Vaquitas – hinein und finden oft nicht wieder hinaus.
Manche Tierschutzorganisationen – wie zum Beispiel Greenpeace oder der WWF – kümmern sich um die bedrohten Wale und Delfine. Sie fordern die Regierung Mexikos auf, Schutzgebiete zu errichten, in denen keine Stellnetze mehr zulässig sind.
Tatsächlich soll es inzwischen ein Verbot für die Stellnetzfischerei im Golf von Kalifornien geben. Hoffentlich können sich die kleinen Vaquitas bald wieder erholen und hoffentlich gibt es bald wieder mehr von ihnen …
Zum Glück sind im Internet keine Stellnetze gespannt. Sonst wäre ich beim Surfen in großer Gefahr …
Bis bald!
Euer FINN
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