Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
Einen Wal aus Drahtgitter sieht man nicht alle Tage. Ich habe ihn in der Wertach entdeckt. Das ist ein Fluss in Augsburg.
Aktion WertArt
An der Wertach findet vom 23. September bis 3. Oktober 2022 die Aktion „WertArt“ statt. Der Naturraum entlang des Flusses wurde aus diesem Anlass zu einem Kunstraum gestaltet.
Auf die Idee, ihre Kunst in der Natur auszustellen, kamen mehrere Künstler bereits vor zwei Jahren, weil wegen Corona viele Museen geschlossen waren.
Zwar haben die Museen inzwischen wieder geöffnet, doch es gibt auch in diesem Herbst schöne Kunstwerke am Fluss zu bestaunen. Es ist ein besonders schönes Erlebnis, eine Ausstellung inmitten der Natur zu erleben.
Verzögerter Beifang
Zu den Kunstobjekten gehört auch der Wal von Marianna Haas. Sie hat ihre Arbeit „Verzögerter Beifang“ genannt.
Die Fluke des Wals ist in ein Netz gewickelt. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Geisternetz, das aus der Arktis (Nordpolargegend) stammt.
1.000.000 Tonnen Geisternetze
Eine Million Tonnen Geisternetze gelangen pro Jahr in die Meere, kann man auf der Informationstafel von Frau Haas lesen.
Die Umweltschutzorganisation WWF schreibt dazu auf ihrer Website: „Als Geisternetze werden herrenlose Fischernetze bezeichnet. Sie geistern durchs Meer und werden dort zur Gefahr für Meeresbewohner, weil sie unendlich weiter fischen. Oder sie liegen am Meeresgrund und lösen sich langsam in winzige Plastikfasern auf und tragen so zur Mikroplastik-Belastung der Meere bei. Geisternetze können durch Bootsunfälle oder Stürme in die Meere gelangen.“
Oft verhaken sich die Netze an alten Schiffswracks. Wenn dort Meeressäuger ihre Beute jagen, verheddern sie sich in den Maschen. Sie können nicht mehr zum Atmen an die Wasseroberfläche gelangen.
Tiere, die unbeabsichtigt in Netzen umkommen, nennt man Beifang.
Netze tragen zur Plastikverschmutzung bei
Verlorene Netze verrotten am Meeresgrund erst nach 400 bis 600 Jahren und tragen damit zur Plastikverschmutzung unserer Meere bei.
Vor den 1960er-Jahren bestanden Fischernetze noch aus leicht vergänglichen Naturstoffen wie Hanf, Sisal oder Leinen. Heute werden sie aus schwer abbaubaren synthetischen Stoffen wie Polypropylen, Polyethylen und Nylon (Polyamid) hergestellt.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, an die Wertach zu kommen, empfehle ich euch den schön gestalteten Wal und seine wichtige Botschaft anzuschauen.
Bis zum nächsten Wal, ehm, ich meine natürlich Mal!
Euer FINN
Inhaltsangabe