Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
Neulich war ich am und im Wattenmeer. Das Wattenmeer gehört zur Nordsee und das Besondere an ihm ist der sich ändernde Wasserstand. Der Wasserspiegel steigt nämlich zweimal am Tag um zwei bis dreieinhalb Meter an.
Weil zu diesem Zeitpunkt das Watt überflutet ist, spricht man von der Flut. Aber das Wasser fließt natürlich auch wieder zurück. Dann herrscht Ebbe.
Meerwasser wird zum Mond gezogen
Das Ganze hängt mit der Anziehungskraft des Mondes und der Fliehkraft der Erde zusammen. Die beiden Kräfte zusammen bewegen das Meerwasser.
Die Fliehkraft spürt ihr auch in einem Karussell. Die Fahrgäste werden bei der schnellen Drehung nach außen gedrückt.
Auf der mondnahen Seite der Erde wird das Wasser zum Mond hingezogen. Es entsteht die Flut. Auf der vom Mond abgekehrten Seite der Erde ist aber die Fliehkraft der Erde größer als die Anziehungskraft des Mondes. Hier entsteht ein zweiter Flut-Wasserberg. Aus den dazwischen liegenden Gebieten fließt das Wasser fort. Dort herrscht Ebbe.
Schweinswale
Doch der eigentliche Grund für meine Reise nach Norddeutschland war nicht die Faszination von Ebbe und Flut, sondern ein Fest für die Schweinswale. Die sogenannten Schweinswaltage fanden zum dritten Mal in Wilhelmshaven statt.
Mit dabei war auch ANTJE. Sie ist meine Schweinswal-Freundin und hat genauso wie ich eine Haut aus Plüsch. Wir haben uns beide riesig gefreut, als wir ihre Artgenossen aus Fleisch und Blut im Wattenmeer und auf Texel (das ist eine Insel in den Niederlanden) gesehen haben.
Außerdem haben wir sympathische Menschen kennengelernt. Zum Beispiel Michael Hillmann und Wilfried Berg von den JadeWalen (auf dem dritten Bild mit Susanne). Das ist eine Gruppe, die Touristen und Einheimische an die besten Beobachtungspunkte am Jadebusen (in dieser Bucht zeigen sich die Schweinswale besonders häufig) führt und die Leute über den kleinen Meeressäuger informiert.
Tina – die Tochter von Michael – veranstaltet immer am Schweinswaltag Schnitzeljagden für Kinder oder sie bastelt mit ihnen.
Toll war auch unser Besuch bei Günther Behrmann in Bremerhaven (auf dem zweiten kleinen Bild). Über den Wal-Experten habe ich euch schon in anderen Beiträgen viel erzählt. Stellt euch vor, Susanne (bei der ich wohne und die natürlich auch mit dabei war) hat von Günther ein Delfinhand-Skelett geschenkt bekommen.
Alle Wale (zu denen ja auch Delfine zählen) haben unter der Flipperhaut Handknochen – ähnlich wie wir.
Seehunde und Kegelrobben
Außer Schweinswalen gibt es noch andere Säugetiere im Wattenmeer: Seehunde und Kegelrobben. Letztgenannte sind die größten Raubtiere in Deutschland. Sie können den Schweinswalen gefährlich werden, weil sie viel mächtiger sind als diese.
Seehundstationen
In Norddeich gibt es eine Seehundstation. Dort werden ganz junge Seehunde (man nennt sie auch Heuler) aufgezogen, die von ihrer Mutter verlassen wurden oder deren Mutter gestorben ist. Später werden sie wieder in der Nordsee freigelassen. Sie können sich dort selbstständig ernähren, weil ihnen das Jagen angeboren ist.
Auch Kegelrobben gibt es in Norddeich.
Auf Texel (Niederlande) haben wir eine andere Seehundstation besucht. Dort leben im Ecomare neben Seehunden, Kegelrobben und Seevögeln auch die beiden Schweinswale Michael und Dennis. Leider können die beiden nicht mehr ausgewildert werden, weil sie im Meer verhungern würden.
Anders als Seehunde und Kegelrobben benötigen Schweinswale nämlich eine lange Zeit, bis sie Fische jagen können. Michael und Dennis waren noch ganz jung, als man sie am Strand fand, und von ihren Müttern war weit und breit nichts zu sehen.
Im Schlick buddeln und nach Tieren suchen
Vielleicht reist ihr ja auch mal ans Wattenmeer. Dort kann man ganz toll im Schlick buddeln und nach Tieren suchen, die dort leben. Am besten, ihr macht bei einer Führung durchs Watt mit. Dabei erfahrt ihr jede Menge über Ebbe und Flut sowie die Tierwelt des Wattenmeers.
Bis zum nächsten Mal,
euer FINN
Im Inhaltsverzeichnis seht ihr, was es auf meiner Website noch alles zu erfahren gibt.
(Nachtrag: Die beiden Schweinswale Michael und Dennis leben seit 2021 zusammen mit drei Artgenossen im Meerestier-Park in Harderwijk /Niederlande).